Bürgermeister von Kas (Abdullah Gültekin) und Bodrum (Mehmet Kocadon):

"Lügner und Mörder von Tierschutzrechten"

02.06.2012 - Bodrumer Bürgermeister Mehmet Kocadon wegen Korruptionsverdacht verhaftet - Bodrum’da başkana rüşvet tutuklaması

Besprechung mit Bürgermeister Mehmet Kocadon (Bodrum) mit der WDSF/ProWal-Delegation im April 2011

(02.06.2012) Der Bürgermeister von Bodrum, Mehmet Kocadon, wurde wegen Korruptionsverdacht verhaftet. Da er als Tatverdächtiger gilt wurde Bürgermeister Kocadon von vier Polizeibeamten aus dem Rathaus eskortiert, um bei Gericht verhört zu werden. Acht weitere Personen, die ebenfalls als mutmaßliche Täter gelten, wurden dem Staatsanwalt übergeben. Gemeinsam mit Kocadon wurden insgesamt neun Beamte dem Gericht vorgeführt und nach den Befragungen unter Arrest gestellt. Die erste Durchsuchung des Bodrumer Rathauses fand im Juni 2011 statt. Nach 18 Stunden Durchsuchung wurden 64 Akten, die in Verbindung zu den Jahren 1994-2011 stehen, für weitere Untersuchungen mitgenommen. Die zweite Durchsuchung fand am 28. Mai statt, bei welcher einige Festplatten und weitere Dokumente dem Direktorat für kommunale Angelegenheiten übergeben wurden.

(Januar 2012)- Im April 2011 wurde uns von den Bürgermeistern in Kas und Bodrum noch versichert, dass das Delfinarium in Kas endgültig geschlossen bleibt und Bodrum geschlossen werden soll und es nie wieder Delfinarien in Kas und Bodrum geben werde. Im November 2011 wurden jedoch die vier, teilweise verletzte, Delfine aus Bodrum in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Meereskäfig-Delfinarium in Bodrum nach Kas transportiert. Bei dem "Delfinarium" in Kas handelt es sich ebenfalls um kleine verrostete und verkrustete Drahtkäfige, die schon vor Jahren in einer Bucht im Uferbereich installiert worden waren. Im Jahr 2010 war das Delfinarium in Kas geschlossen worden, nachdem sich der russische Betreiber aufgrund finanzieller Pleite nach Russland abgesetzt hatte. Zwei der ursprünglichen Kas-Delfine befinden sich in einem Auswilderungsprogramm einer türkischen Tierschutz-Organisation.

Das Delfinarium in Bodrum wurde am 27.12.2011 erneut mit drei Delfin-Wildfängen aus der Ukraine bestückt. Sämtliche Meeressäuger sollen kommerziell für die sog. Delfintherapie eingesetzt werden, die von Krankenkassen nicht bezuzuschusst wird, weil die Delfintherapie medizinisch und wissenschaftlich unwirksam ist.

Jürgen Ortmüller (WDSF): "Alle Versprechungen der Bürgermeister in Kas und Bodrum waren eine Lüge. Das sind Mörder von Tierschutzrechten. Die Delfine sollen für die unsinnige Delfintherapie missbraucht werden und den Eigentümern möglichst viel Geld in die Kassen spülen." 

Das WDSF erhielt trotz erneuter Anfragen im Dezember 2011 keine weitere Stellungnahme des Bürgermeisters von Kas, Abdullah GüLTEKIN.Der Bürgermeister von Bodrum, Mehmet KOCADON, schrieb am 05.01.2012 dem WDSF, dass er nun nicht mehr zuständig sei, denn jetzt wäre die Gemeinde Mumcular verantwortlich (s. E-mail unten). KOCADON hatte genügend Zeit, sein Versprechen zu erfüllen nachdem er im Mai 2011 geschrieben hatte: "Ihre Sorgen und Bedenken bezüglich der Tiere und Umwelt empfinde ich von ganzem Herzen nach und fühle mit Ihnen mit und ich möchte Ihnen versichern, dass dieser Delfinpark in Zukunft nicht mehr in Bodrum existieren wird." All das war nur vorgeschoben und eine freche Lüge. Jetzt versucht der Bodrumer Bürgermeister, sich geschickt aus der Affäre zu ziehen.

Das WDSF bereitet nun einen internationalen Boykott-Aufruf für die türkischen Touristenstädte vor. Kas ist die Partnerstadt des rheinischen Brühl.