Connyland Pressechef Erich Brandenberger(WDSF - 06. Mai 2012)  Obwohl Connyland-Pressesprechen Erich Brandenberger noch im März 2012 einen eigenen Untersuchungsbericht über die Todesursache der beiden im November 2011 verstorbenen Delfine angekündigt hatte, konnte bis heute kein derartiges Gutachten durch das Connyland vorgelegt werden. Die ursprüngliche Autopsie durch die Uni Zürich ergab eindeutig, dass eine Antibiotika-Vergiftung zum Tod der beiden Meeressäuger geführt hatte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seitdem gegen zwei Tierärzte des Connyland-Delfinariums und hat eine Vergiftung der Delfine durch Dritte definitiv ausgeschlossen.

Da offenbar die angeblich entlastenden Beweismittel für den Tod von zwei Delfinen bis heute nicht erbracht werden konnten, werden jetzt neue Theorien im Connyland aufgrund eines nach dem Delfintod erstellten Berichts des Instituts für Rechtsmedizin in St. Gallen aufgestellt. Demnach seien das Opiat und Schmerzmittel Buprenorphin und das Beruhigungsmittel Benzodiazepin im Blut der Delfine gefunden worden. Es bestehe die Vermutung, dass die Delfine dadurch vergiftet worden seien, so das Connyland.

Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und die Organisation ProWal hatten bereits im letzten Jahr berichtet, dass die Delfine neben Antibiotika zusätzlich das schmerzstillende Heilmittel „Yunnan Baiyao" erhalten hatten, das keinesfalls zusammen mit Fisch verabreicht werden darf. Durch eine falsche Verabreichung von „Yunnan Baiyao“ sei eine Vergiftung der Delfine nicht auszuschließen, berichtete das WDSF bereits am 15.11.2011.

Vergiftung der Tiere fraglich

Wie soll überhaupt eine Vergiftung der Delfine durch die jetzt erwähnten Schmerz- und Beruhigungsmittel möglich gewesen sein? Der Inhalt des Fisch-Kühlschranks wurde nach dem zweiten Delfintod am 13.11.2011 von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Allerdings war dieser Nahrungkühlbehälter nach Aussagen eines ehemaligen Connyland-Mitarbeiters gegenüber dem WDSF nie verschlossen. Theoretisch hätte jeder im Park den Kühlschrank öffnen können. Dann stellt sich allerdings die Frage, wie jemand Gift in den gefrorenen Fisch platzieren konnte. Sämtliche Fischboxen sind jeweils versiegelt. Jeder der Delfintrainer hätte sofort bemerkt, wenn eine Schachtel durch Fremdeinwirkung geöffnet worden wäre. Vergifteter Fisch hätte demnach in einer original versiegelten Packung in den Kühlschrank gelegt werden müssen, damit eine etwaige Manipulation nicht auffällt. Allerdings sind die beiden Delfine in einem Abstand von 5 Tagen gestorben und die jeweils angebrochene Fischpackung wird immer am gleichen Tag vollständig verwertet. Für eine mehrfache angebliche Vergiftung hätten gleich mehrere Packungen des gefrorenen Fischs an verschiedenen Tagen ausgetauscht werden müssen, was relativ unwahrscheinlich erscheint.

Der Delfintrainer im Connyland, Luca Marini, befand sich zum Zeitpunkt der Ereignisse in Italien. Es ist  denkbar, aber nicht bewiesen, dass einer der unerfahrenen Tierhelfer einen Fehler bei der Dosierung des chinesischen Opiats "Yunnyn Baiyao" vorgenommen hat und das Präparat anwenderwidrig zusammen mit Fisch verabreicht hat, ggf. sogar zusammen mit den jetzt vom Connyland genannten Barbituraten. Das ist allerdings ebenfalls nicht beweisen. Eine qualifizierte Personalbesetzung sei äußerst mangelhaft im Winter in dem geschlossenen Park, heißt es in den Trainerangaben, die dem WDSF vorliegen. Es bestehe also durchaus die nicht bewiesene Vermutung, dass durch eine falsche Medikamentendosierung Fehler im eigenen Hause gemacht wurden. Das werden vielleicht die Ermittlungen gegen die Connyland-Tierärzte ergeben. Das Immunsystem der ganz offensichtlich bereits kranken Delfine wurde evtl. möglicherweise noch weiter geschädigt und die lärmlastige Techno-Party könnte noch erschwerend hinzu gekommen sein, meint das WDSF.

Toter Delfin im Connyland - WDSF-FotoIn Vergessenheit geraten scheint der Hinweis des WDSF und ProWal, dass die beiden Delfine Anfang November 2011 direkt nach einer lautstarken Techno-Party in unmittelbarer Nähe des Delfinariums gestorben waren. Wurde den Delfinen zu diesem Zeitpunkt bereits neben dem Antibiotika ein weiteres starkes Schmerzmittel und ein Beruhigungsmittel verabreicht? Die beiden vom Connyland genannten Medikamente werden wegen ihrer schmerzstillenden Wirkung auch bei Drogensucht eingesetzt.

Connyland-Chef Roberot Gasser "Kinderschänder"

Im Jahr 2003 titelten die ShortNews: "Sex mit 13-jähriger - Zehn Monate Haft für Connyland-Juniorchef". Damals ging es um Kokain und Vergewaltigung - kein gutes Aushängeschild für das Connyland.

Connyland-Geschäftsführer Brandenberger nicht bei der Wahrheit?

Nachdem bereits sechs Delfine innerhalb von drei Jahren im Connyland verstorben waren, hieß es nach siebten Delfintod im November 2011 vom Connyland noch: "Laut dem Connyland-Sprecher gab es im Vorfeld keinerlei Anzeichen, dass es «Shadow» nicht gut gegangen wäre." Brandenberger nach dem achten Delfintod wenige Tage später: "Es waren zwei gesunde Tiere". Dass die Delfine bereits vor seiner Aussage mit Antibiotikum, Valium und einer Reihe anderer Medikamente behandelt wurden, lässt allerdings darauf schließen, dass Brandenberger vielleicht nicht die ganze Wahrheit gesagt hat.

10.05.2012 - Fall Connyland: Antibiotika-Vergiftung kein Einzelfall (Schweizer Fernsehen)
07.05.2012 - Wurden die Delfine doch mit Opium vergiftet? (Der Bund)
23.01.2012 - Rätselhafte Delfintode im Connyland endlich geklärt (Happy Times)