Bezirksgericht Kreuzlingen/Schweiz

Connyland Junior-Chef Roberto Gasser wegen sexuellem Kindesmissbrauch mit Kokainverabreichung und wegen Verdachts der Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz verurteilt (Quellenangabe s.u.)

(WDSF - 15.10.2012) Nachdem innerhalb von drei Jahren sechs Delfine im Delfinarium des Vergnügungsparks Connyland in Lipperswil im Kanton Thurgau gestorben waren, recherchierte das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) „katastrophale Zustände“ und sprach in einem Leserkommentar der Zeitung „Blick“ von „Tierquälerei“. Dem WDSF soll jetzt mit einer Klage der Connyland-Betreiber untersagt werden, die Klägerin als "Tierquälerin" zu bezeichnen, weil dies eine "widerrechtliche Persönlichkeitsverletzung" sei, so das Connyland. Die Verhandlung findet am Mittwoch, den 17. Oktober 2012 um 08:30 Uhr vor dem Bezirksgericht in Kreuzlingen statt (s.o.).

Connyland-Pressesprecher Erich Brandenberger meint, dass durch die Begriffsverwendung "Tierquälerei" das WDSF mit seinem Geschäftsführer Jürgen Ortmüller einen strafrechtlichen Tatbestand beim Leser impliziert hätte, der aber nicht zutreffend sei. Das WDSF fordert in seiner Klageerwiderung gegenüber dem Gericht, dass die Aussage als freie Meinungsäußerung gewertet werden müsse.

Gerichtspräsident Urs Haubensak anlässlich der anstehenden Hauptverhandlung: "Es ist darüber zu entscheiden, ob ein Durchschnittsleser bei den streitigen Veröffentlichungen vom Vorliegen eines strafrechtlich relevanten Verhaltens von Seiten der Gesuchstellerin (Anm. Connyland) ausgehen würde, oder ob der Leser - wie von der Gesuchsgegnerin geltend gemacht - es als allgemeine Kritik auffassen würde." Weiterhin sei im Hauptverfahren abzuklären, ob von Seiten des Veterinäramtes ein Strafverfahren gegen die Connyland AG eingeleitet worden sei, und die Beklagten ihre Vorwürfe damit auf wahre Tatsachen bzw. vertretbare äusserungen stützen könnten.

Nachdem im November 2011 zwei weitere Delfine innerhalb einer Woche im Connyland-Delfinarium starben und die Todeszahl sich damit auf acht Tiere innerhalb von drei Jahren erhöhte, wurde auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft vom gerichtsmedizinischen Institut der Universität Zürich eine Obduktion mit dem Ergebnis durchgeführt, dass die Delfine an einer Antibiotikum-Vergiftung gestorben sind. Daraufhin leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die beiden Tierärzte des Connyland ein, dessen Ergebnis bis heute nicht veröffentlicht wurde.

BDP-Nationalrätin Brigitta Gadient sprach ebenfalls öffentlich von "Tierquälerei" - und blieb unbehelligt

Nachdem am 08. November 2011 erneut ein Delfin im Connyland verstarb, titelte der "Blick" (Boulevard-Tageszeitung der Schweiz) am 10. November 2011: "BDP-Nationalrätin: Was mit den Delfinen passiert, ist nichts anderes als Tierquälerei". In dem veröffentlichten Interview des Blick sagte die damalige BDP-Nationalrätin Brigitta Gadient : "Es kann ja nicht sein, dass in unserem Land ein Unternehmen nur gestützt auf Tierquälerei existieren kann. Und was im Connyland mit den Delfinen passiert, ist für mich nichts anderes als Tierquälerei und nicht zu verantworten."

Nach Erscheinen des Artikels stellte das Connyland vor dem Bezirksgericht Kreuzligen gegen Frau Gadient einen Antrag auf superprovisorische (einstweilige) Verfügung wegen angeblicher Persönlichkeitsverletzung und einen Antrag auf vorsorgliche Massnahmen wegen Ehrverletzung. Der Antrag auf die sofortige einstw. Verfügung wurde jedoch nach Angaben von Frau Gadient gegenüber dem WDSF vom Gerichtspräsidenten abgewiesen. Der weitere Antrag des Connyland wurde dann zurückgezogen. Möglichwerweise half Frau Gadient ihre parlamentarische Immunität.

Verletzter Delfin im Connyland

Delfintrainer reiten auf den empfindlichen Delfinschnauzen - Connyland Junior-Chef Robert Gasser wegen Sex mit 13-Jähriger verurteilt - Verhaftung wegen "Tierquälereien"

Jürgen Ortmüller vom WDSF: „Während der Delfin-Shows reiten die Connyland-Trainer stehend mit ihren Schuhen auf den empfindlichen Schnauzen der Delfine. Wir konnten den Fotobeweis liefern, dass ein Connyland-Delfin an der Schnauze verkrustete Verletzungen hatte (s. Foto). Gegen zwei Connyland-Tierärzte wird von der Staatsanwaltschaft wegen Verstoß gegen das Schweizer Tierschutzgesetz ermittelt. Seit Bestehen des Zirkus-Delfinariums sind dort vermutlich rund 30 Delfine zu Tode gekommen."


Der Connyland Junior-Chef Roberto Gasser wurde zu zehn Monaten Haft (bedingt) wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen verurteilt. In dem Bericht der Schweizer ShortNews heißt es: "Der Juniorchef des Schweizer Freizeitparks 'Connyland', Roberto Gasser, ist zu zehn Monaten Haft verurteilt worden. Gasser habe mehrfach sexuellen Kontakt zu einem damals 13-jährigen Mädchen gehabt. Zwei Mitangeklagte bekamen ein und fünf Monate Gefängnis. Der Erste, wie Gasser, wegen sexueller Handlungen, der Zweite, weil er dem Mädchen Kokain verabreichte. Die Angeklagten behaupteten zwar vom Alter des Mädchens nichts gewusst zu haben, dennoch fiel das Urteil des Gerichts härter aus als von der Staatsanwaltschaft beantragt wurde." Roberto Gasser wurde nach Angaben des "Beobachter" nach einer Berichterstattung über "Tierquälereien" verhaftet. In einem weiteren Bericht der Schweizer Tierschutznews: "Im Jahr 2003 wurde Juniorchef des Connylands, Herr Robert Gasser, wegen Verdachts der Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz sowie Vorwürfen gegen das Betäubungsmittelgesetz zu 10 Monaten Haft verurteilt. Dazu soll Robert Gasser mit zwei anderen Personen eine 13-Jährige mit Kokain gefügig gemacht und sexuell missbraucht haben. Das Mädchen war die Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin. Gassers Anwalt habe dem Opfer ein Schweigegeld von 33000 Franken übergeben, erzählte die Mutter des Mädchens gegenüber Tele24. In diesem Zusammenhang wurde Robert Gasser auch noch  Urkundenfälschung vorgeworfen." (s.a. news.ch)


09.08.2012 - Strafbefehl gegen WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller "wegen Ungehorsam" durch Begriffsverwendung "Tierquälerei"

Am 13. Juli 2012 erließ die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen im Kanton Thurgau gegen Jürgen Ortmüller als Privatperson eine Geldbuße von 200 Schweizer Franken zzgl. 100 Franken Verfahrensgebühr wegen der streitbefangenen Begriffsverwendung des Wortes "Tierquälerei" bezüglich des Connyland-Vergnügungsparks mit seinem Delfinarium. Jürgen Ortmüller dazu: "Mein Rechtsempfinden ist erheblich gestört, wenn in Zusammenhang mit einer Medienmitteilung der NZZ, dass gegen Tierärzte wegen möglicher Tierschutzverstöße ermittelt wird, nicht genau diese Frage öffentlich aufgeworfen werden darf. Damit wird die freie Meinungsäußerung in der Schweiz ad absurdum geführt."

Nach erfolgtem Einspruch gegen die Geldbuße wurde Ortmüller von der Staatsanwaltschaft Kreuzlingen aufgefordert, persönlich in der Schweiz zur Einvernahme zu erscheinen. Da die Reisekosten einer PKW-Anreise in die Schweiz mit über 1.000 Kilometern (hin und zurück) plus übernachtung bei weitem die Geldbuße überschritten hätten, wurde der Einspruch ohne Anerkennung einer Rechtspflicht aus Kostengründen zurückgezogen. Was bleibt ist die Geldbuße, die Jürgen Ortmüller aus eigener Tasche bezahlt hat, und der fahle Nachgeschmack eines gestörten Rechtsempfindens.

Anm.: Im Juni 2013 hat die Staatsanwaltschaft allerdings Strafbefehl gegen einen Connyland-Tierarzt erlassen - wegen mehrfacher fahrlässiger Tierquälerei.


24.07.2012 - Delphine bleiben bis 2013 im Conny-Land (NZZ)

(WDSF - Juli 2012) - Mit den Delfinen wird vorläufig weiter Geld verdient. Wenn jedoch der nun 7-jährige Angel (Delfinnachwuchs der überlebenden Mutter Chicky) geschlechtsreif ist, könnte es zu einem Transfer kommen. Bereits jetzt bedränge Angel seine Mutter, hieß es vom Connyland. Dass die Delfinmutter und das Baby Secret nicht transportfähig seien, ist eine Schutzbehauptung des Connyland-Geschäftsführer Erich Brandenberger, der noch gerne mindestens die Saison 2013 mitnehmen möchte. Wenn er es auf die Spitze treibt, macht das Connyland die Show mit der Delfin-Mutter Chicky und dem Sohn Secret alleine weiter bis zur Geschlechtsreife von Secret. Oder es wird eine Inzucht zwischen Chicky und ihrem siebenjährigen Sohn Angel angestrebt. Das Connyland wird nach Ansicht des WDSF vermutlich immer ein Schlupfloch finden, die Show weiter zu betreiben. Wir hatten den Nationalrat in der Schweiz gewarnt und ein absolutes Delfinarienverbot gefordert. Das Connyland hat immer versucht, eine Lücke zu finden.


31.05.2012 - Delfinarium im Connyland vor dem Aus? - WDSF begrüßt Nationalratsbeschluss (Südkurier)