Atlanta/ USA - Lange Zeit platzierten Wissenschaftler den Intelligenzgrad von Delfinen an zweiter Stelle hinter dem von Schimpansen. Neue Studien belegen nun jedoch, dass die Tümmler nach dem Menschen die intelligenteste Lebensform auf unserem Planeten darstellen. Einige Wissenschaftler fordern nun sogar, dass Delfine als "nichtmenschliche Individuen" dem Menschen gleichgestellt werden sollen.

Studien über das Verhalten von Delfinen belegen immer wieder auf erstaunliche Weise, wie ähnlich etwa die Kommunikation, Emotionen und Sozialverhalten der Meeressäugetiere jener der Menschen ist und dass die Intelligenz der Tümmler jene von Schimpansen deutlich übersteigt. Derartige Beobachtungen werden hinzu durch anatomische Studie gestützt, die aufzeigen dass Delfingehirne zahlreiche Schlüsselfunktionen aufweisen, wie sie mit Intelligenz assoziiert werden und sich nicht bei Primaten finden.

Die Forscher um den Zoologen Lori Marino von der "Emoy University" in Atlanta argumentieren nun anhand ihrer Forschungsergebnisse, dass es moralisch inakzeptabel sei, derart intelligente Lebewesen etwa in Vergnügungsparks in Gefangenschaft zu halten, sie als Nahrungsmittel oder gar als zufälligen Beifang zu töten und zu verzehren. Jedes Jahr sterben geschätzte 300.000 Wale und Delfine auf diese Art und Weise, berichtet die Londoner "Times".

"Die Gehirne vieler Delfine sind größer als die den Menschen und rangieren im Verhältnisvergleich zur Körpergröße an zweiter Stelle im Tierreich hinter dem Menschen", erläutert Marino. "Die Neuroanatomy legt einen psychologischen Zusammenhang zwischen Menschen und Delfinen nahe und dies bringt grundlegende Konsequenzen für das ethische Verhalten des Menschen gegenüber den Delphinen mit sich."

Lange Zeit zählten Delfine zwar zu den intelligentesten Tieren, galten jedoch als weniger intelligent etwa Schimpansen. Jüngere Studien konnten jedoch zeigen, dass besonders Große Tümmler intelligenter sind als Schimpansen, dass die unterschiedliche Persönlichkeiten ausbilden, Symbolsprache erlernen können, eine ausgeprägte Selbstwahrnehmung besitzen, wenn sie sich beispielsweise selbst im Spiegel erkennen, komplexe Problemstellungen lösen können, ein komplexes Sozial- und Emotionsverhalten aufzeigen, erlerntes Wissen weitergeben und sogar über die Zukunft nachdenken können (...wir berichteten).

Die Forscher um Marino wollen ihre Ergebnisse und Forderungen im kommenden Februar auf der Konferenz in Kalifornien präsentieren und werden dabei auch von anderen Wissenschaftlern, wie dem Ethik-Professor Thomas White von der "Loyola Marymount University" in Los Angeles, unterstützt: "Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse legen nahe, dass Delfine 'nichtmenschliche Personen" sind, was sie moralisch als Individuen auszeichnet."

(Aus Forum "Unsere Neue Erde")