AIDA, Costa Crociere, HapagLloyd und TransOcean boykottieren Färöer-Inseln

 

Vom 21. Mai bis 25. September 2017 wurden lt. amtlicher Walfangstatistik insgesamt 1.586 Meeressäuger (1.117 Grindwale und 469 Weißseitendelfine) bei 23 Treibjagden grausam an den Strandabschnitten der Inselgruppe abgeschlachtet.

Hier: Amtliche Walfangstatistik der Färöer-Inseln

Warnhinweis des Auswärtigen Amt bei Reisen auf die Färöer-Inseln - Stand 01.03.2017:

Walfang vor unserer europäischen Haustür

Wakfang auf den Fäöer(WDSF 2015/2017) Direkt vor unserer europäischen Haustür werden alljährlich durchschnittlich 850 Meeressäuger (überwiegend Grindwale und Weißseitendelfine) auf den Färöer-Inseln, die nördlich von Großbritannien im Nordatlantik zwischen Norwegen und Island direkt am Golfstrom liegen, an Strandabschnitten getötet.

Vom 21. Mai bis 25. September 2017 wurden insgesamt 1.586 Meeressäuger (1.117 Grindwale und 469 Weißseitendelfine) bei 23 Treibjagden grausam an den Strandabschnitten der Inselgruppe abgeschlachtet. Die Färinger verfügen nach Angaben des U.S. Department of State (s. dort etwa in der Mitte des Berichts unter dem Untertitel "The Faroe Islands") aufgrund ihres Arbeitsmarktes und erheblicher Exporte von Fischereiprodukten über einen hohen Lebensstandards und ein gut etabliertes Sozialsystem. Es heißt in dem U.S.-Bericht: "Die Inseln verfügen über eine gut entwickelte physische und Telekommunikations-Infrastruktur und verfügen über ausgewogene politische, rechtliche und soziale Strukturen. Der Lebensstandard für die Gesamtbevölkerung (ca. 48.000) ist nach Weltnormen hoch ...". Demnach sind die Bewohner nicht auf das grausame Töten der mit Umweltgiften belasteteten Grindwale, einer Delfinart, angewiesen. Die färöische Gesundheitsbehörde rät vom Verzehr des Walfleischs ab. Die Färinger selbst berufen sich auf alte Traditionen und den kostenlosen Nahrungserwerb.

AIDA und Hapag-Lloyd stoppen Anlandungen auf den Färöer-Inseln ab 2015 bzw. 2016 - TUI Cruises will keinen Boykott

(WDSF August 2017) Unbeeindruckt von den Grindwal-Massakern boten AIDA, HapagLloyd und TUI-Cruises bis 2015 Anlandungen bei den Schlachtorten der Färöer-Inseln an und gefährdeten ihre Gäste. AIDA, Costa Crociere und Hapag-Lloyd stoppten nach jahrelangen WDSF-Interventionen ab 2015 bzw. 2016 b.a.w. ihre Anlandungen auf den Färöer-Inseln; TransOcean verzichtet ab 2018 vollständig auf Färöer-Anlandungen. TUI Cruises hält (noch) nichts von einem Boykott und hat in den vergangenen Jahren und auch 2017 erneut die Inselgruppe angelandet. Gegenüber TUI Cruises mit Mein Schiff hat das WDSF daher aus Tierschutzgründen zum Boykott aufgerufen.

TransOcean Kreuzfahrten stoppt ebenfalls Färöer-Anlandungen ab 2018 und verurteilt Walfang auf der Inselgruppe

Nachdem das WDSF auch das Kreuzfahrtunternehmen TransOcean intensiv auf die Situation auf den Färöer-Inseln aufmerksam gemacht und einen Anlandungsstopp empfohlen hat, erreichte uns jetzt eine E-Mail vom 28.02.2017 (s.u.), wobei im Jahr 2017 nur noch ein Kurzaufenthalt von wenigen Stunden in Thorshavn vorgesehen ist und ab 2018 keine Anlandungen mehr geplant sind. Mit AIDA, Costa Crociere, HapagLloyd und TransOcean ist es nun gelungen, dass vier Kreuzfahrtunternehmen mit teilweise jährlich mehrfachen Anlandungen die Färöer-Inseln nicht mehr anlaufen werden und damit Tausende von Gästen ausbleiben.
 
Auf nochmalige Anfrage bestätigte uns TransOcean am 29.08.2017 folgendes:
 

Von: "presse.transocean"
Betreff: AW: Your dangerous landing on Faroe Island
Datum: 29. August 2017 17:53:26 MESZ
An: Jürgen Ortmüller <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>

Sehr geehrter Herr Ortmüller,
folgendes Statement darf ich Ihnen nun übermitteln:
Unsere Aussage vom 28. Februar 2017 war korrekt. Wie zugesagt, hat TransOcean Kreuzfahrten für 2018 keine Anlandung auf den Färöer-Inseln im Programm. Auch wenn es auf der Webseite einen anderen Anschein erweckt, betreibt TransOcean nur das Hochseeschiff ASTOR und ist hierbei für die Routenplanung verantwortlich. MS MAGELLAN und MS COLUMBUS, auf die Sie sich beziehen, sind Schiffe des britischen Veranstalters Cruise & Maritime Voyages (CMV). Dieser vertreibt auf dem deutschen Markt einige Reisen über TransOcean, TransOcean hat jedoch keinerlei Einfluss auf die Routengestaltung.

Beste Grüße
Marie-Sarah Baier
Senior Account Executive

Global Communication Experts GmbH
Pressearbeit TransOcean Kreuzfahrten
Hanauer Landstr. 184
60314 Frankfurt

 

Die blutige Waljagd

Foto: Faroe Information with permission for WDSFSobald Grindwale (Pilotwale) oder andere Delfinarten durch Färinger Fischer, von Helikopter-Taxis aus oder durch Kapitäne der Fähren zwischen den 18 zerklüfteten Inseln in den Fjorden oder in Meeresnähe im Bereich der Färöer-Inseln im Nordatlantik gesichtet werden, verbreitet sich die Nachricht per SMS, Telefon und Radio wie ein Lauffeuer über die gesamte Insel mit ihren rund 48.000 Einwohnern. Bei den Treibjagden werden auch Schnellboote und Jet-Skis eingesetzt, wobei sich die Färinger bei ihrem grausam anmutenden Walfang immer noch auf ihre 400 Jahre alte Tradition berufen. Offiziell gibt es 22 Fangbuchten (Anm.: Im Jahr 2017 wurden drei weitere Fangbuchten freigegeben).

Um die Wale in Panik zu versetzen und sie in die zum Schlachten vorgesehenen Buchten zu delegieren, benutzen die Waljäger sogenannte Fastakast, die an Seilen hinter den Booten hergezogen werden und dabei sirenenähnliche Geräusche erzeugen. Steine werden in das Wasser geworfen, um durch Luftblasen eine künstliche Wand zu erzeugen, die das natürliche Sonar der Tiere irritiert.

Das WDSF intervenierte seit 2013 bei dem Kreuzfahrtunternehmen AIDA und seit 2014 gegenüber HapagLloyd die Färöer-Anlandungen zu stoppen (s.u); ebenso erfolgreich gegenüber TransOcean und Costa Crociere. TUI Cruises weigert sich seit den ersten WDSF-Protesten in 2014 bis heute sich dem Boykott anzuschließen und gefährdet weiterhin seine Gäste und die Crew.

The WDSF intervenes since 2013 at the cruise company AIDA and since 2014 against HapagLloyd and TUI Cruises; also against TransOcean to stop their Faroe landings (see also below).

Juergen Ortmueller and Paul Watson at the bridge of the Ocean Warrior (2000) - Copyright WDSFSince 1999 Juergen Ortmueller (since 2007 with the WDSF) advocates to stop killing dolphins in the Faroe Islands.

(Juergen Ortmueller and Paul Watson at the bridge
of the Ocean Warrior in the year 2000 before the
trip by Paul and Juergen to the Faroe Islands)

 

WDSF-Aktivitäten bereits 2013 gegenüber Kreuzfahrtunternehmen