(WDSF - 02.01.2018) Nach langen Jahren erfolgloser nachhaltiger Nachzucht und mehr als 100 verstorbenen Delfinen und Walarten alleine in den Zoos in Duisburg und Nürnberg fordert das WDSF, dass die Delfinhaltung in Deutschland vollständig aufgegeben wird. Seit über 40 Jahren Zuchtbemühungen gibt es in Europa keinen einzigen Delfin, der ausgewildert wurde.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die Zeichen der Zeit stehen auf Schließung aller Delfinarien – sie sind Auslaufmodelle. Wir lehnen diese Anlagen ab, weil klar geworden ist, dass Zoos keinen Beitrag zur Arterhaltung von freilebenden Delfinpopulationen leisten können. Noch nie wurde überhaupt ein Delfin aus einem Delfinarium in der EU wieder ausgewildert. Die Spezies des Großen Tümmlers (Tursiops truncatus) ist nicht gefährdet und es besteht kein Anlass einer künstlichen Populationserhaltung. Die wenigen gelungenen Nachzuchten können nicht ausgewildert werden, weil sie in Gefangenschaft das natürliche Nahrungs-Jagdverhalten nicht erlernt haben. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Gefangenschaft deutlich niedriger als bei frei lebenden Delfinen. Trotzdem forcieren die Zoos ihre Zuchtbemühungen. Die "National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA)" beziffert die Lebensspanne von Großen Tümmlern in freier Wildbahn mit 40 bis 60 Jahren. Einen angeblichen Zoo-Bildungsauftrag mit über 100 verstorbenen Delfinen zu erfüllen, ist makaber. In erster Linie geht es den verbleibenden Zoos mit Delfinarien in Duisburg und Nürnberg darum, zahlende Zoo-Besucher durch das Show-Angebot anzulocken. Dieses Argument ist jedoch durch die gestiegenen Besucherzahlen in Münster nach Schließung des Delfinariums widerlegt."

Aber auch bei den Zoo-Besuchern selbst entstehen inzwischen durch die jahrelange Aufklärung des WDSF und Richard O'Barry (Oscar für den Film "Die  Bucht"und Bambi-Preisträger und Ex-TV-"Flipper"-Trainer) sowie der Organisation ProWal und vielen Helfern in der Öffentlichkeit Vorbehalte gegen die Delfin-Gefangenschaft. Fast 200.000 Aufklärungs-Flyer haben WDSF-Helfer seit 2010 an jedem Wochenende an die Zoo-Besucher und Passanten in Duisburg verteilt. Seitdem hatte der Zoo Duisburg einen Rückgang von rund 140.000 Besuchern zu verzeichnen; ebenso der Tiergarten Nürnberg vor dem ebenfalls Flyer- und Protestaktionen initiiert wurden. Ab 2016 erhöhte der Zoo Duisburg daher seine Eintrittspreise pro Erwachsenen auf 16,90 Euro.

Nach jahrelangen WDSF- und ProWal-Interventionen hat das Delfinarium im Allwetterzoo Münster Anfang 2013 aufgrund von durch das WDSF gegenüber den Aufsichtsbehörden aufgedeckten Mängel geschlossen. Der Münsteraner Zoo-Direktor Jörg Adler dazu gegenüber der Münsterschen Zeitung: "Die Haltung entspricht allen Anforderungen, aber wohl nicht mehr dem allgemeinen Zeitgeist. Für eine zeitgemäße Haltung der Delfine wären 20 Millionen Euro nötig und die haben wir einfach nicht."

Jürgen Ortmüller dazu: "Wir hatten allen Delfinarienbetreibern bereits 2008 mitgeteilt, dass das WDSF dafür sorgen wird, dass auch die verbliebenen drei von ursprünglich zwölf Delfinarien in Deutschland aus Tierschutzsicht schließen müssen. Der Münsteraner Zoodirektor wiederholte unsere Aussagen, dass Delfinarien nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Das Delfinarium im Heidepark Soltau hatten wir in Abstimmung mit dem neuen Eigentümer, Merlin Entertainments (London), bereits im Jahr 2008 schließen lassen können, insbesondere weil wir Boykottmaßnahmen aus Tierschutzgründen angekündigt hatten. Merlin Entertainments bestätigte uns schriftlich, dass Delfine in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können und sie daher das Delfinarium im Heidepark aufgeben. Anfang 2013 hat Merlin Entertainments auch die Delfin-Show im italienischen Delfinarium Gardaland konsequent aufgegeben. Auf der Insel Rügen wurde nach intensiven Interventionen auch durch das WDSF der Plan fallen gelassen, ein neues Delfinarium zu bauen. Das Delfinarium im Vergnügungspark Connyland in der Schweiz musste ebenfalls schließen, nachdem wir in jahrelanger Kooperation mit ProWal katastrophale Mängel aufgedeckt hatten. In Kooperation mit dem WDSF und Schweizer Politikern wurde im Frühjar 2012 vom Schweizer Parlament ein Delfin-Importverbot gesetzlich beschlossen und damit die Schließung des Delfinariums besiegelt. Ein weiteres Hotel-Delfinarium in Bodrum (Türkei) wurde nach ProWal/WDSF-Protesten geschlossen."

Die großen Reiseveranstalter TUI Deutschland (mit TUI Österreich und Schweiz), Schauinsland Reisen sowie alltours stoppten in Abstimmung mit dem WDSF aus Tierschutzgründen weltweit die Bewerbung von Delfin- und Orca-Shows. In Kooperation mit allen anderen großen deutschen Reiseveranstaltern konnte erreicht werden, dass keines der Delfinarien in der Türkei, in Ägypten, Dubai und Tunesien mehr angeboten wird. Der bekannte Schweizer Reiseveranstalter Hotelplan will Angebote mit in Gefangenschaft gehaltenen Delphinen und Walen ebenfalls aus dem Programm streichen, berichtet die NZZ Anfang 2018.

Es verbleiben jetzt in Deutschland nur noch die beiden Delfinarien im Duisburger Zoo und im Nürnberger Tiergarten. Das WDSF fordert die Schließung der Anlagen und bittet die Besucher, dort keine Eintrittskarten zu kaufen. Nach fortlaufenden Protesten des WDSF und ProWal mit Tierschützern vor dem Tiergarten Nürnberg und dem Zoo Duisburg und nach intensiver Aufklärungsarbeit über die katastrophale Delfinhaltung mussten die beiden Zoos seit dem Jahr 2012 erhebliche Besucherrückgänge verzeichnen. Die Städte Duisburg und Nürnberg mussten ihre alljährlichen Zuschüsse aus kommunalen Mitteln auf über 2,5 Mill. Euro wegen der rückläufigen Zooeinnahmen und aufgrund von Sanierungsmaßnahmen in den maroden Anlagen anheben.

 

07.08.2019 - Das „Grindadráp“ geht weiter (Qelle: TAZ)

17.07.2019 - Duisburger Zoo Tierschützer fordern Schließung des Delfinariums (Express.de)

13.04.2019 - Huffington Post löscht Beiträge von Philipp J. Kroiß die sich mit dem Loro Parque und mit den Themen der Delfin- und Orca-Zucht befassen. Presserat spricht eine Missbilligung aus aufgrund der Veröffentlichungen der Huffington Post. (Entscheidung Presserat)

 

AKTUELL

 

 

 




Hier: TV- und Radio-/Medienbeiträge mit WDSF-Beteiligung 2016 und Vorjahre:

hier: Weitere Meldungen zu Rechtsverfahren der WDSF-Geschäftsführung

 

28.01.2016 - Der Zoo Duisburg und die Delfine (WDR TV)

 

 

23.12.2015 - WDSF-Kritik an Delfinarium (Duisburg) - Sat1-TV-Beitrag:



27.10.2015 - Nach Aufdeckung durch das WDSF: Psychopharmaka bei Delfinen - Aufsichtsbehörden und Staatsanwaltschaft tatenlos (Yahoo)

Magazin Stern - Ausgabe 22.10.2015 "Doping im Zoo" auszugsweise:

"Besonders die Delfinhaltung wird von den Aktivisten kritisiert. Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer beim Wal- und Delfinschutz-Forum, erstritt vor Gericht die Herausgabe interner Zoounterlagen. Er sagt:" Die Delfine sind für ein Leben in Gefangenschaft nicht geschaffen. Damit sie sich nicht gegenseitig verletzen, werden sie mit Psychopharmaka ruhiggestellt." (s. weiter Bericht 3. Spalte)


(Zum Filmbeitrag bitte Bild anklicken)

 

Weltweit größte WDSF/Fair-Play-Demo 2014 in Berlin zum Schutz der Delfine in Taji mit rund 2.000 Teilnehmern
(WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller mit James Bond 007-Darsteller und Walschützer Pierce Brosnan)

Toys"R"us stoppt Werbefilm für Plüschtier mit Delfinen in Gefangenschaft nach WDSF-Intervention
 

Von: Wal- und Delfinschutz-Forum [mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!]
Gesendet: Donnerstag, 22. Mai 2014
An: Ittrich, Anja, Toys"R"us
Betreff: Delfinarien-Bewerbung
 
Sehr geehrter Frau Anja Ittrich,
 
wir wenden uns hiermit an die Pressestelle der Firma Toys „R“ us mit der Bitte, den bekannten Werbefilm in Ihren Filialen mit Sequenzen aus einem Delfinarium in Zusammenhang mit der Bewerbung eines Delfin-Plüschtiers aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen. Nachfolgendes Statemant, das Ihnen sicherlich bereits bekannt ist, haben wir auf Ihrer facebook-Seite platziert:

„Der Tierschutzorganisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) wurde zugetragen, dass in Ihren Filialen und über amazon-Werbung ein Film zur Bewerbung von Delfinplüschtieren gezeigt wird. Der Film zeigt eindeutig Sequenzen, die in einem Delfinarien mit gefangen gehaltenen Delfinen gedreht wurden. Sie bewerben damit die katastrophale Delfinhaltung und vermitteln Kindern und allen anderen Kunden den Eindruck, dass es den Delfinen dort gut gehen würde und Sie Delfinarien tolerieren."

Bevor wir in diesem Zusammenhang eine Medienkapmagne mit Boykott-Aufruf gegenüber Toys "R" Us starten, geben wir Ihnen hiermit Gelegenheit, den Werbefilm umgehend zu stoppen.

Wir weisen auch auf unsere Kooperationsabkommen mit den Reiseveranstaltern TUI und FTI Touristik hin, weltweit (!) keine Delfinarien mehr zu bewerben. Der Autokonzern Skoda hat uns ebenfalls zugesichert, keine Werbe-Animations-Filme mit Delfinen in Gefangenschaft mehr zu verwenden. Keiner der anderen deutschen Reiseveranstalter bietet mehr Delfinarien in der Türkei, Dubai und Ägypten an und ist ebenfalls auf dem Weg, die Angebote weltweit zu stoppen.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer“


Von: Ittrich, Anja [mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!]
Gesendet: Donnerstag, 22. Mai 2014
An: 'Wal- und Delfinschutz-Forum'
Betreff: AW: Delfinarien-Bewerbung
 
Sehr geehrter Herr Ortmüller,
 
vielen Dank für Ihre Anfrage. Mit Kenntnis des Themas haben wir umgehend den Lieferanten kontaktiert und mit Nachdruck auf die Problematik hingewiesen. Aufgrund der Reaktionen auf das Video betreffend des Produkts Blu Blu Delfin, hat der Lieferant IMC Toys Deutschland GmbH heute zugesichert, den Spot entsprechend zu ändern. In den Toys“R“Us Filialen wird der Spot mit sofortiger Wirkung abgeschaltet. Toys“R“Us distanziert sich ausdrücklich von gezeigten Inhalten, die als Missachtung des Tierschutzes interpretiert werden könnten.
 
Bei weiteren Rückfragen können Sie sich gerne an mich wenden.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
i.V. Anja Ittrich
Manager E-Commerce Central Europe
Toys "R" Us GmbH
Köhlstraße 8, 50827 Köln   


.be" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Delfin-Massaker in Taiji (RTL2 TV) mit WDSF-Statement
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WDSF ./. Stadt Duisburg wg. Delfinarium (WDSF-Foto)


Delfinarium Münster durch Mängelaufdeckung des WDSF geschlossen - WDR-Fernsehen 05.01.2013



(WDSF - 05.01.2013) Nachdem das WDSF in Kooperation mit dem Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV) festgestellt hatte, dass das Licht undurchlässige Hallendach im Delfinarium des Allwetterzoos Münster einen Haltungsmangel im Sinne des Säugetiergutachtens darstellt, wurde der Delfinarienbetreiber vom Umweltamt der Stadt Münster verpflichtet, ein neues lichtdurchlässiges Hallendach zu installieren. Die ermittelten Kosten für einen Gesamtumbau des Delfinariums hätten bei 20 Millionen Euro gelegen und waren von dem Delfinarienbetreiber nicht zu stemmen, so die Aussage des Zoodirektors Jörg Adler gegenüber den Westfälischen Nachrichten.

Das WDSF hatte parallel zu dem Mängelverfahren die Bilanzen des Delfinariums gutachterlich auf Wirtschaftlichkeit prüfen lassen und war zu der Feststellung gelangt, dass der Allwetterzoo ohne das Delfinarium rentabler arbeiten würde. Zoodirektor Jörg Adler in dem Zeitungsbericht: „Ein Kostenaufwand, der sich nicht tragen lässt. Es sind also sachliche Gründe und keine emotionalen, die zu der Entscheidung führten." Mit "emotionalen" Gründen sind offenbar die jahrelangen Vor-Ort-Demonstrationen in Münster durch das WDSF und ProWal gemeint. Aber auch diese haben dazu beigetragen, die Besucherzahlen des Delfinariums zu reduzieren. In einem weiteren Bericht sagt Zoo-Chef Adler: „Die Haltung bei uns war nicht schlecht. Sie entspricht allen Anforderungen, aber wohl nicht mehr dem allgemeinen Zeitgeist.“

Das WDSF weist bereits seit Jahren darauf hin, dass Delfinarien Auslaufmodelle sind. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Die letzten beiden Delfinarien in Duisburg und Nürnberg werden wir auch noch geschlossen bekommen, weil die sensiblen Meeeressäuger, die man nicht nachhaltig domstetizieren kann, niemals annähernd in Gefangenschaft artgerecht bzw. ihren biologischen Grundbedürfnissen entsprechend, gehalten werden können. Die Todeszahlen von über 100 Hundert Delfinen alleine in Duisburg und Nürnberg sind schockierend und deuten auf Tierquälerei hin."

Weiterlesen: WDSF-Homepage Delfinarium Münster