Nach WDSF-Protesten stoppt EDEKA den Verkauf von Gelbflossenthunfisch

Aktuell

19.11.2013 - Edeka rettet die Wale nicht (ak-due-ll)

13.11.2013 - Edeka verweigert Hilfe: Bereits 100 tote Wale in diesem Sommer (DWN)


WDSF erreicht Edeka-Verzicht beim Vertrieb von Gelbflossen-Thunfisch

(WDSF - Jan. 2013) Mit Schreiben vom 16.01.2013 bestätigt uns die Edeka-Zentrale in Hamburg durch den Leiter der Unternehmenskommunikation, dass das Unternehmen den Gelbflossen-Thunfisch weiterhin nicht mehr bezieht. "Das Produkt läuft definitiv aus", heißt es in dem Schreiben an das WDSF. "Aufgrund der Haltbarkeit von Konserven und zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung können in einigen Märkten unserer selbstständigen Kaufleute noch Restbestände vorhanden sein. ... Eine Auslobung des Produkts erfolgt aber nicht mehr", so die Konzernzentrale.

Video - Pressekonferenz mit Oscar- u. Bambipreisträger Ric O'Barry: "EDEKA kills Dolphins"

WDSF-Pressemitteilung vom 23. April 2012

Ric O'Barry gegen EDEKA Thunfisch - Photo: Timm Ortmüller Photography/WDSF

EDEKA stoppt Thunfisch-Bezug nach Tierschützer-Protesten

(WDSF - akt. 23.04.2012) Die Tierschutz-Organisationen Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und SAVE Wildlife Conservation Fund hatten zusammen mit dem Oscar- und Bambi-Preisträger Richard O’Barry die Lebensmittelkette EDEKA auf einer Pressekonferenz wegen tödlicher Delfinbeifänge beim Thunfischfang scharf angegriffen. EDEKA teilte dem WDSF nun mit, dass sie auf die Vermarktung des kritisierten Produkts zukünftig verzichten will und jetzt nach Alternativen sucht.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller hatte die EDEKA-Zentrale damit konfrontiert, dass ab Mai 2012 Protestaktionen vor der Hauptzentrale in Hamburg im Beisein des Hollywoodstars Ric O’Barry zusammen mit SAVE stattfinden würden. O’Barry war früher der Flipper-Trainer der gleichnamigen Fernsehserie und konvertierte nach Flippers Tod zum weltbekanntesten Delfinschützer. Nach offiziellen Angaben des internationalen Delfinschutz-Programms AIDCP starben im Jahr 2009 alleine 1.239 Delfine, unzählige Haie, Meeresschildkröte, Jungthunfische und andere Meeresbewohner durch den Thunfisch-Beifang. Das Fangschiff „Marta Lucia“ der Firma Seatech, dem Kooperationspartner von EDEKA seit 2010, stand nach Angaben des Bayerischen Fernsehens im Jahr 2010 auf der schwarzen Liste der Thunfisch-Fänger wegen illegalem Fischfang.

In einem Antwortschreiben an das WDSF teilt EDEKA-Sprecher Rolf Lange nun mit, dass aufgrund der Nachhaltigkeitsvorsorge zukünftig auf den Bezug des gefährdeten Gelbflossen-Thunfischs verzichtet werde, der für die Dosen-Thunfischfilets von EDEKA bisher verwendet wurde. Die Tierschützer kritisieren, dass EDEKA auch zukünftig Delfinbeifänge bei Alternativprodukten der Thunfischsorten in Kauf nehmen würde und die Thunfischdosen bisher mit irreführenden Hinweisen versehen hätte. So heißt es auf dem Dosenprodukt: „Weniger Beifang durch selektive Fangmethoden, umweltfreundlich, bestandserhaltend“.

Ortmüller: „Es ist zwar ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, eine der Thunfischsorten aus dem Verkauf zu nehmen. EDEKA nimmt aber auch zukünftig die tödlichen Beifänge in Kauf und verdummt die Käufer, die denken sollen, alles sei in Ordnung. Auch im Hinblick auf eine mögliche Quecksilber-Belastung sollten EDEKA und andere Lebensmittelketten am besten alle Thunfisch-Produkte aus dem Programmen nehmen. Das wäre vorbildlich.“--

Anlagen:

- WDSF-Schreiben vom 11. April 2012 an die EDEKA Zentrale in Hamburg

- Antwortschreiben der EDEKA-Zentrale vom 17. April 2012 an das WDSF
(s. insbesondere letzter Absatz des EDEKA-Schreibens)

English:

EDEKA stops the sale of tuna by animal rights protests

(WDSF - April, 23, 2012) Animal welfare organizations Whale and Dolphin Protection Forum (WDSF) and SAVE Wildlife Conservation Fund together with the Oscar-and Bambi Award winner Richard O'Barry criticized the food chain EDEKA at a press conference because of deadly dolphin by catch when fishing tuna. EDEKA has now announced to the WDSF that they want to give up the marketing of that criticized product of yellow-fin tuna in the future and that they now are looking for alternatives.

WDSF-CEO Juergen Ortmueller had informed the EDEKA headquarter that there would be protests from May 2012 at the headquarters in Hamburg, with the presence of Hollywood star Ric O'Barry. O'Barry was formerly the trainer of Flipper from the Flipper television series and converted to the world's most famous dolphin protectors after the death of one of the Dolphins used in the show. According to official figures of the international dolphin conservation program AIDCP in 2009 alone, 1239 dolphins was killed, countless sharks, sea turtles, young tuna and other marine life by the tuna catch. The fishing vessel "Marta Lucia" by Seatech, an official partner of EDEKA has since 2010, according to the Bavarian television in 2010 been on the black list of vessels for illegal tuna fishing.
In a response letter to the WDSF EDEKA spokesman Rolf Lange notified, that it would now be avoided in the future due to the sustainability provisions on the respect of the endangered yellow-fin tuna, which was used by EDEKA for canned tuna fillets. The animal rights activists criticized EDEKA of misleading customers about the Dolphin by-catch by writing on the product "less by catch by selective fishing methods, environmentally friendly and conservation methods".
Ortmueller: "It is indeed a good step in the right direction, one of the tuna species from the sale increase. But EDEKA will continue to purchase the incidental mortality and stupid the buyers who will think that everything is in order. Also with regard to a possible mercury exposure the best thing would be if EDEKA and other grocery chains would remove all tuna products from the programs. That  would be exemplary. "

Answer of EDEKA, April, 17, 2012 (engl. translation by WDSF)

WDSF-Forderung:

04.04.2012 - Report about demonstration against dolphinarium and EDEKA (Ric O'Barry's Dolphin Project/EII)
30.03.2012 - "Flipper"-Trainer fordert Boykott von Delfin-Show und gegen EDEKA wegen Delfinmord (Welt-online)

WDSF-Ergebnis:

23.04.2012 - EDEKA: Gelbflossenthunfisch aus dem Verkauf genommen (Lebensmittel Praxis)
23.04.2012 - Nach Protesten: EDEKA stoppt Thunfisch-Vermarktung (Hamburger Abendblatt)

Pressekonferenz am 30.03.2012 in Düsseldorf/Duisburg über die Beteiligung von EDEKA am Delfinmord
lks. Richard O'Barry (Earth Island Institute/WDSF) und Jürgen Ortmüller (WDSF)

Video über den tödlichen Delfinbeifang des kolumbianischen Thunfisch-Fangs der Firma Seatech, mit der EDEKA kooperiert:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=nF8_u_abWsA#!

01.03.2013 - Schutz für Delfine: Migros bietet als Erste weltweit Thunfisch an, der wieder mit der Angelrute gefangen wird (Happy Times)

03.06.2012 - Blauflossenthunfisch ist vom Aussterben bedroht (Focus online)

06.12.2011 - Großer Schwund bei Thunfisch- und Makrelenbeständen (Hamburger Abendblatt)

20.05.2012 - Thunfischfang - Jäger des verlorenen Fisches (Spiegel online)